
Die Equilibrier sind die Bewohner*innen der Balance-Stadt, jener makellos symmetrischen Metropole, die sich im Kreis um die schwerelosen Gipfel schmiegt. Sie sehen sich selbst als Hüter*innen des Gleichgewichts, eine Rolle, die sie mit Stolz und Ernsthaftigkeit ausfüllen. Ihr Leben dreht sich um Ordnung, Harmonie und die Erreichung von akkurater Perfektion in allen Bereichen – von ihrem Äußeren über ihre Architektur bis hin zu ihrem Denken.
Die Balance-Stadt ist für die Equilibrier mehr als nur ein Wohnort; sie ist ein Spiegelbild ihrer Überzeugungen und Prinzipen. Jede Straße, jedes Gebäude und jeder Platz ist präzise geplant, sodass Symmetrie und Proportion stets gewahrt bleiben. Hier gibt es keine schiefen Winkel, improvisierten Strukturen oder andere etwaige Abweichungen. Alles folgt einer höheren Ordnung, die den Equilibriern als Symbol für die Stabilität und den Fortbestand von Lumthera dient.
Die Equilibrier legen großen Wert auf ein gepflegtes und harmonisches Äußeres. Sie sind durchschnittlich groß, mit aufrechter Haltung und ebenmäßigen Gesichtszügen, die durch eine sorgfältige Pflege unterstrichen werden. Ihre Haare tragen sie in symmetrischen Frisuren, die oft streng, aber elegant wirken. Kleidung ist für die Equilibrier nicht nur funktional, sondern auch ein Ausdruck ihrer Ideale. Sie bevorzugen schlichte Farben wie Weiß, Grau und Blau, die Reinheit und Stabilität symbolisieren, und verzieren ihre Gewänder mit geometrischen Mustern, die stets in perfekter Balance stehen.
Die Equilibrier sind disziplinierte und rationale Menschen. Ihr Verhalten wird von der Überzeugung geprägt, dass jede Handlung Auswirkungen auf das Gleichgewicht der Welt hat. Emotionale Ausbrüche oder spontane Entscheidungen gelten als unangemessen, da sie das empfindliche Gefüge stören könnten. Gespräche mit Equilibriern verlaufen stets höflich und bedacht; sie sprechen mit einer Präzision, die oft von mathematischen und philosophischen Metaphern durchzogen ist. Ihre Bewegungen sind ruhig und kontrolliert, als ob sie sich selbst als Teil eines komplexen, perfekt abgestimmten Systems sehen.
Gemeinschaft und Individualität gehen bei den Equilibriern Hand in Hand. Während sie den Erfolg des Einzelnen schätzen, steht immer das Wohl der Gemeinschaft im Vordergrund. Entscheidungen werden in sorgfältigen Beratungen getroffen, wobei die Meinungen aller Beteiligten abgewogen werden, um die harmonischste Lösung zu finden.
Die Kultur der Equilibrier ist tief in den Prinzipien von Ordnung und Harmonie verwurzelt. Architektur, Kunst und Musik folgen strikten Regeln, die Symmetrie und Gleichgewicht betonen. Ihre Gebäude sind wahre Meisterwerke geometrischer Präzision, und ihre Musik wird oft als mathematisch perfekt beschrieben – ein Zusammenspiel von Tönen, das so strukturiert ist, dass es fast wie eine Formel erscheint.
Bildung ist für die Equilibrier das höchste Gut. Universitäten und Bibliotheken sind die zentralen Institutionen der Stadt, und jede*r Equilibrier strebt danach, in einem bestimmten Bereich eine Expertise zu haben. Philosoph*innen, Mathematiker*innen und Wissenschaftler*innen genießen höchsten Respekt, da sie als die Architekt*innen des intellektuellen Gleichgewichts gelten.
Das jährliche Symmetrie-Festival ist das kulturelle Highlight der Equilibrier. Während dieses Festes verwandelt sich die Balance-Stadt in ein lebendiges Kunstwerk aus Licht, Klang und Bewegung. Die Bewohner*innen schmücken ihre Häuser mit kunstvollen Installationen, und Tänze, Musik und Theatervorstellungen folgen streng choreografierten Mustern, die die Harmonie der Welt feiern.
Auch in der Herrschaft wird perfekte Symmetrie verfolgt. Da die stabilste geometrische Form das Dreieck ist, wurde diese auch zur Inspiration des Herrschaft gewählt. Das Equilitrio herrscht über die Balance-Stadt und besteht aus drei Instanzen: einen Herrscher für die Männer, eine Herrscherin für die Frauen und ein HerrschesKind für die Kinder und Jugendlichen der Stadt. Das Equilitrio wird vom Rat des Gleichgewichts bestimmt. Er besteht aus 12 Personen, wobei es sich um drei Frauen, drei Männer, drei Kinder und drei Immigrierte handelt, welche in einer direkten Demokratie alle sechs Jahre gewählt werden.
Der Rat achtet bei der Wahl des Equilitrio auf perfekte Symmetrie in äußerem Auftreten, sprachlicher Eloquenz sowie moralischer Gerechtigkeit. Um für den Rat in die engere Auswahl zu kommen, müssen Frauen oder Männer mindestens fünf Mal den Wettbewerb der Symmetrie auf dem Fest der Balance gewonnen haben. Kinder müssen zur Qualifikation als HerrschesKind den Wettbewerb 2,5 Mal gewinnen. Die Bewohner*innen, welche sich in der engeren Auswahl befinden, müssen sich anschließend in einer komplexen Prüfung der Logik und Symmetrie beweisen.
Der Herrscher der Balance-Stadt trägt den Titel Equilibrion. Equilibrion ist mehr ein Titel als ein Name. Der derzeitige Equilibrion, Araphon der Präzise, ist bekannt für seine Fähigkeit, ganze Reden rückwärts zu halten, ohne auch nur einen Fehler zu machen. Die Herrscherin, auch Equilibria genannt, ist derzeit Selina die Unbewegliche. Sie ist dafür bekannt auch in größten Krisenzeit und Chaos die perfekte, schlichte Kommunikation zu führen, bei welcher sie die Balance zwischen den Bedürfnissen der Bewohner*innen, des Gegenübers sowie des Orbits zu erhalten. Laria die Stringente trägt als HerrschesKind den Titel Equilibries. Laria zeichnet sich durch eine deutliche und transparente Haltung aus. Auch in schwierigen Konflikten weicht sie niemals aus Emotionen, chaotischen Abweichungen oder Ähnlichem spontan von ihrer Linie ab.
Das Equilitrio herrscht in Einheit und Harmonie. Um Entscheidungen zu fällen, muss das Herrschaftstrio immer einheitlich eine Entscheidung treffen, bei Abweichungen und Uneinigkeiten werden die Gespräche und Diskurse bis zur absoluten Einheit geführt.
Die Equilibrier betrachten sich als das intellektuelle Zentrum Lumtheras, was oft zu Spannungen mit anderen Völkern führt. Die verspielten und naturverbundenen Wippler bewundern sie für ihre Präzision, finden sie jedoch zu überheblich. Umgekehrt betrachten die Equilibrier die Wippler als chaotisch und ungebildet, obwohl sie ihre handwerklichen Fähigkeiten respektieren.
Mit den Sirovanern verbindet sie eine gewisse Faszination für deren Musik, die sie als Ausdruck einer anderen Art von Harmonie sehen. Doch die lockere und improvisierte Lebensweise des Nomadentums stößt bei den Equilibriern auf Unverständnis. Ähnlich verhält es sich mit den Fluviani, deren Kreativität und Anpassungsfähigkeit zwar geschätzt werden, die jedoch als zu inkonsequent wahrnehmen.
Die Knistari beeindrucken die Equilibrier durch ihren Erfindungsgeist, doch deren chaotische und risikoreiche Experimente werden mit Argwohn betrachtet. Die mystischen und zurückhaltenden Nebloren respektieren die Equilibrier für ihre Ordnungsliebe, bleiben aber selbst ein Rätsel. Umgekehrt sehen die Equilibrier in den Nebloren faszinierende, wenn auch schwer greifbare Verbündete.
Für die Equilibrier ist Orbis nicht nur eine magische Kugel, sondern das ultimative Symbol für Symmetrie und Harmonie. Sie verehren Orbis als Quelle allen Gleichgewichts und sehen es als ihre Aufgabe, dieses Gleichgewicht zu wahren. Philosophische Schulen in der Balance-Stadt widmen sich der Erforschung von Orbis und seiner Bedeutung für Lumthera. Es gibt Legenden, die besagen, dass die Gründer*innen der Stadt einst von Orbis berührt wurden und dadurch die Weisheit erlangten, das perfekte Gleichgewicht zu erschaffen.